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504 Route 29.DAMASCUS. Grosse Moschee.

Das Querschiff besteht aus vier massiven Pfeilern, die mit bun-
tem
Marmor belegt sind. Zwischen der dritten und vierten Säule
vom Seitenschiff an gerechnet liegt ein hölzernes Kuppelgebäude,
dessen Holz mit dicker Vergoldung überzogen ist. Ueber der Kup-
pel
ist ein goldener Halbmond. Dieses Gebäude steht über dem
Haupt Johannes des Täufers; schon der Eroberer Châlid fand hier
eine Krypta mit der Reliquie vor. Einige Schritte r. von der Kuppel
steht eine schöne Kanzel, gegen den Hof zu ein Brunnen. Ueber
den Marmorboden dieses ganzen Gebäudes sind Teppiche gelegt.

Wir treten jetzt in den grossen Hof. Auch dieser war ehemals
mit kostbarem Marmor gepflastert. Der Hofraum ist auf einer Seite
von der Moschee, auf den drei übrigen Seiten von Gängen umgeben.
Die Pilaster derselben sind theilweise etwas plump; die Säulen-
capitäle
erinnern beinahe an ägyptische Motive; sie sind aus rothem
Stein gearbeitet und waren wohl ursprünglich vergoldet. Auf den
hervorstehenden viereckigen Knäufen ruhen 47 Rundbogen, die
leise hufeisenförmig geschweift sind; jedem dieser Bogen entspre-
chen
in der Obergallerie zwei Rundbogen. Gegen diese Bauart
stechen die wunderschönen antiken Marmorsäulen, auf welchen im
W.-Theil des Hofes die Kubbet el-Chazne (Schatzkuppel) ruht, sehr
vortheilhaft ab. Das kleine Gebäude soll nur alte Bücher und Kost-
barkeiten
enthalten und nie (?) geöffnet werden. In der Mitte
des Hofes steht die Kubbet en-Naufara (Springbrunnenkuppel); sie
ruht ebenfalls auf Marmorsäulen, auf welchen wieder kleinere Säulen
stehen. Darunter ist ein Platz für die religiösen Waschungen. Die
dritte östlichste Kuppel heisst Kubbet es-Sâʿa (Stundenkuppel).
Hinter den Gängen, die den Hofraum umschliessen, liegen Zimmer
für Gelehrte und Studenten.

Zum Schlusse besteige man noch eines der Minarete; am besten
das Brautminaret (Mâdinet el-Arûs) auf der N.-Seite; 159 Stufen
führen hinauf. Dieses Minaret, heute frisch übertüncht, soll von
Welîd gebaut sein, welcher zugleich eine Stiftung für zwei Schaaren
von Gebetsrufern zu je 40 Mann gemacht haben soll. Von der
Gallerie aus hat man einen schönen Ueberblick über die Moschee.
Das Minaret im SW. heisst Mâdinet el-Gharbîye; es ist achteckig,
mit drei Gallerien übereinander; oben verjüngt es sich und endigt
in einem Knopf, auf welchem ein Halbmond ruht: das Ganze ist ein
schönes Muster arab. Baukunst. Das Minaret im SO. heisst
Mâdinet ʿIsâ, weil die Sage geht, dass Jesus (ʿIsâ) bei Anbruch des
jüngsten Gerichts sich zuerst auf dieses Minaret herunter lassen
werde. Ueber die Moschee hinweg schweift der Blick von der
Höhe aus weit über die Stadt hin. Die Citadelle ragt im W., die
griechische Kirche im OSO. hervor. Das reiche Grün, das die
Stadt wie ein Gürtel umgibt, lässt die Kahlheit der Gebirge nur
noch schroffer hervortreten.

Neben dem Mâdinet el-ʿArûs (s. oben) führt zwar ein Thor Na-